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Mediahaus Verlag Düsseldorf – App soll vor Gewalt in Rio schützen

Mediahaus Verlag, Düsseldorf: Eine neue App zeigt, wann und wo die Polizei und Verbrecher sich in Rio de Janeiro Schlachten liefern. Denn kurz vor Beginn der Olympischen Spiele gibt es jeden Tag Schießereien in den Favelas, weiß der Mediahaus Verlag aus Erfahrung.

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Laut Mediahaus Verlag dominiert einen Monat vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro die prekäre Sicherheit die Nachrichten vom Veranstaltungsort – neben Berichten über die verdreckte Segelbucht, die Finanzkrise und Bauverzögerungen. Nun soll eine neue App helfen, dass Einwohner und Besucher der Olympiastadt Schießereien in ihrer Umgebung ausweichen können – so berichtet der Mediahaus Verlag. Die Amnesty International hat die App, genannt „Fogo Cruzado“ (Kreuzfeuer), vorgestellt, die mit Hilfe von Augenzeugen die Schusswechsel dokumentieren soll.

Die Zusammenstellung der Daten konzentriert sich zunächst auf die Favelas der Stadt, in denen die Gewalt nichts Ungewöhnliches ist, weiß der Mediahaus Verlag. Die App macht deutlich, dass man „in der Olympia-Stadt mit einem erhöhten Risiko auf Waffengewalt lebt“, sagte Rebeca Lerer von der Amnesty Vertretung in Rio. Die Daten, die von Augenzeugen eingetragen werden, könnten auch dokumentieren, „dass es eine Verbindung zwischen dieser Dynamik der Gewalt und den Olympischen Spielen gibt“, sagte sie.

Die App versteht Amnesty International in dieser Hinsicht nicht nur als Dienst, sondern auch als Argument für eine Sicherheitspolitik, die keine Menschenrechte verletzt – meint der Mediahaus Verlag. Im Gegensatz zu den anderen bestehenden Angebote, die über Schießereien warnen, sollte „Fogo Cruzado“ auch eine Zusammenstellung von Daten, die die Gewalt in Rio für Politiker, Forscher und der Presse zur Verfügung gestellt werden sollte.

Kritiker beklagen, dass das große Ereignis die ohnehin schon hohe kriminelle Aktivitätenrate in Rio weiter nach oben treibt. 1715 Menschen in der Stadt, die von Anfang des Jahres bis Ende April getötet wurden, waren fast 16 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Mediahaus Verlag: Olympia wird überschattet

Außerdem wollte die Politik die Stadt für die Sommerspiele zu einer sicheren machen. Etwa 10.000 Militärpolizisten patrouillieren in Hunderten von Favelas. Sie sollen die Drogenkartelle von dort vertreiben und vernachlässigte Slums wieder unter staatliche Kontrolle der Regierung bringen. Ein Plan, der nicht erfolgreich ist: In der Mega-Favela „Complexo Th Alemao“, besetzt von 2000 Militärpolizisten, gab es laut Zeitung „Voz da Comunidade“ auf 100 Tagen in Folge Schießereien zwischen Polizisten und Verbrecher, sowie zwischen verfeindeten Drogenbanden.

Die Kartelle haben immer noch das Sagen in praktisch allen Favelas der Stadt, weiß der Mediahaus Verlag. Social Media hilft nicht nur, wie im Fall der neuen App, denen auszuweichen. Sie dienen den Kartellen auch dazu ihre grobe Herrschaft zu dokumentieren. Im Netz kursieren zahlreiche Videos von Hinrichtungen, Folter und Vergewaltigung von Mitgliedern der feindlichen Kartelle – und Unbeteiligten. Vor kurzem sorgte das Video einer Massenvergewaltigungen, gefilmt mit dem Handy eines 16-jährigen, international für Furore.

Nicht nur die Bewohner von Rio leiden unter der weit verbreitet Gewalt und Kriminalität. Inzwischen werden auch die Olympischen Sommerspiele davon in den Schatten gestellt: Eine 28-jährige Frau, die sich für die Teilnahme am Luftgewehrschießen qualifiziert hatte, wurde im Juni im Norden von Rio von Gangstern angeschossen. Sie wurde im Gesicht verletzt; ob sie an den Spielen teilnehmen kann, ist unklar, so der Mediahaus Verlag.

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